Um nachtschlafende Zeit klingelt der Wecker. Genug Zeit bis zum Start zum Bahnhof ist mir wichtiger als ein bisschen mehr Schlaf. Den hole ich auf der Bahnfahrt nach Paris nach. In Paris reicht mein Französisch, um die richtige Metro vom Gare du Nord zum Gare Montparnasse zu finden. In Köln durfte ich eine Stunde auf den Anschlusszug warten, hier sind es nur 45 Minuten. Ich treffe drei Pilgerinnen, die in jährlichen Etappen von zu Hause bis nach Santiago gehen. Dieses Jahr ist ein dreiwöchiges Stück weiter durch Frankreich dran. Dann heißt es lange still sitzen, bis der Zug in Dax ist. Dort kommt bald der Vorortzug nach Hendaye.
Die Beschreibung im Pilgerführer für die Strecke von Hendaye nach Irun ist gut und ich finde dort problemlos im zweiten Anlauf die Herberge. Abendessen gibt es aus dem Picknickbeutel in der Küche der Herberge. Dann mache ich noch einen kurzen Stadtrundgang mit einem anderen Pilger. Es ist auch nicht sein erster Camino und so haben wir viel Stoff für Erzählungen. Obwohl wir teilweise die gleichen Caminos gegangen sind, sind unsere Erinnerungen total unterschiedlich. Der alte Spruch „jeder geht seinen Camino“ bewahrheitet sich wieder.
Die Herberge wirtschaftet auf Spendenbasis und ist recht voll. Vier Sprachen halte ich auseinander.
Pilgerstab in Irun
Karte meiner Anreise zum Camino del Norte von Wahlscheid nach Irun