Um 7:14 Uhr bin ich in Paris. Herzliche Verabschiedung von Alex. Ich habe alle meine Bilder durchgesehen: Den so häufig riesig in Blau auf den Weg geschriebenen Namen ALEX habe ich nicht fotografiert.
Auch wenn es sehr lange her ist, dass ich in Paris war, so weiß ich doch, wie ich Metro fahren kann, finde heraus, dass ich die Linie M5 nehmen muss, und frage mich durch, denn es gibt zu viele Schilder für diese Morgenstunde. Ein Ticket für 1,60 Euro bekomme ich von einer netten Dame mit einem Lächeln. Ein neuer schöner Tag hat begonnen. Das langsame Ankommen nimmt weiter seinen Lauf.
Auch am Gare du Nord ist es einfacher zu fragen. Ich habe zwei Stunden Zeit, zu wenig für einen Stadtrundgang, aber lang genug, um der Bahnhofsathmosphäre zu entfliehen und ein Café aufzusuchen. Ein Frühstück im Warmen ziehe ich einem Picknick aus meinem Jutebeutel in der Eiseskälte vor. Für eine Zugfahrt habe ich gut geschlafen, jedoch möchte ich nicht behaupten, total ausgeruht zu sein. Ich habe die Muße, noch ein paar Seiten im Buch „Peace" zu lesen, und selbstverständlich kommt ein Satz, der für den Augenblick genau passend ist: „While we practice walking meditation, we do not try to arrive anywhere. We only make peaceful, happy steps."
¡Buen Camino! - wo auch immer Dein Santiago liegt.
Paris → Köln im Thalys zum Sonderpreis von 77 Euro hat nichts mehr mit Pilgern zu tun, jetzt hat mich der Alltag zurück. In Köln gönne ich mir einen Besuch im Dom. Klar, das Café Reichard kann ich auch nicht links liegen lassen. Hier habe ich Barbara und Kim nach meinem ersten Camino noch einmal getroffen. Und etwas Seltsames geschieht: Ich stelle fest, mir hat der spanische Kaffee besser geschmeckt.
Ich bin zu Hause - na fast - bis auf die letzte Schleife nach Wahlscheid, doch hier ist schon „home zone".