Als mein Bauch – ich habe viel davon – entschied, ich pilgere nach Santiago, brachte ich entschieden zu viele Kilos auf die Waage, um diese Aufgabe zu bewältigen. Also startete mein Verstand das Projekt UHU (unter Hundert), ein Gemeinschaftsprojekt mit meinem Freund Dietmar, das mich zu einer akzeptablen Gewichtszone zurückführen wird. Dietmar hat lange vor mir sein Ziel erreicht. Ich kämpfe weiter.
Da ich Eigengewicht im Überfluss habe, will jedes Gramm im Rucksack sorgfältig geplant sein.
Mein Ziel ist es, quasi ohne Rucksack zu gehen. Das klingt schwierig und ist doch einfach. Alles, was der Rucksack wiegen wird, werde ich bis zum Start der Pilgerreise abspecken. Einen Versuch ist es wert.
Dem Brauch, einen Stein am Cruz de Ferro abzuwerfen, möchte ich auch nachkommen. Er muss leicht sein, aber genug Volumen haben, um alle Lasten in sich aufzunehmen. Über die richtige Wahl grüble ich stark.
Zum Thema „Lasten" hat mir Doris Folgendes mit auf den Weg gegeben:
„Über Deine Mail habe ich mich sehr gefreut. Schön, dass Du mir erlaubst, Deinen Pilgerweg gedanklich ein Stück zu begleiten. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir, dass Du Dein Ziel gut und befreit von vielen Lasten erreichst."
Heute, am 29.6., habe ich meinen Rucksack sozusagen probegepackt, denn es geht mit meinen Stammtischbrüdern drei Tage auf den Rheinsteig. Meine Zuladung liegt bei 12,9 kg mit der 1,5-Liter-Wasserflasche. Aber da sind noch kein Schlafsack von 950 Gramm, keine Karten und ... dabei. Ich werde mich bis zum Start noch weiter um die Reduzierung des Gewichts des Rucksacks bemühen müssen.
Jetzt, am 3.7., geht es erst einmal mit meinen Bergfreunden für eine Woche nach Südtirol. Meine Zuladung liegt wieder bei 12,5 kg, wobei die leichteren Bergstiefel anderen Dingen Gewicht geschenkt haben.
Heute, am 20.8., ist mein Ziel fast erreicht. Ich gehe sozusagen mit 5 kg Zuladung los, denn 9,6 kg habe ich abgespeckt und 14,8 kg ist die Gesamtzuladung inklusive eines Liters Wasser. Alles leicht am Ziel vorbei, aber alles nunmehr gut tragbar. Es sind ja nur 900 Kilometer.
Doch zurück in den Mai und zurück zur schwierigsten Frage für mich als Pilger: