Es ist noch dunkel, als Alan anfängt zu kramen. Eine halbe Stunde handle ich noch bei ihm heraus. Dann verziehe ich mich in die Küche, wo ein französisches Pärchen frühstückt. Als sie mein bescheidenes Mahl sehen, bekomme ich einen Jogurt geschenkt. Einen Rest Kakao lassen sie auch noch für mich übrig. Die Karte, die uns die Herbergsmutter Elena gezeichnet hat, hilft aus dem Ort hinaus. Der Weg ist doch sehr sparsam markiert, verläuft aber schön durch Wald und Flur. Nach 21 Kilometern sind wir in Cáparra. Die Ausgrabungen sehen wir uns nur sehr flüchtig an. Der Gang durch den Triumphbogen muss als Kulturprogramm für heute reichen. Hinter dem Bogen treffen wir auf zwei italienische Pilger. Sie telefonieren nach dem Hotelbus. Das spart uns ca. acht Kilometer bis zum Hotel Asturias. Und so bleibt der Tacho heute schon bei 21,5 Kilometern oder 28.751 Schritten stehen. Die haben wir in vier Stunden und 57 Minuten geschafft.
Im Hotelbus lerne ich Ludwig und Monika kennen. Beide haben sich 2009 in Frankreich zwischen Le Puy und Saint Jean Pied de Port kennengelernt und gehen seitdem jedes Jahr zusammen einen Camino. Monika ist 2009 von Wien aus bis nach Santiago gelaufen. Den Traum, von zu Hause bis nach Santiago zu laufen, hatte ich ja auch einmal. Heute bin ich gefühlsmäßig auf meinem letzten Camino überhaupt. Aber das kann sich ja ändern.
Der Torbogen in Cáparra auf der Vía del la Plata
Hier die Karte meines achtzehnten Pilgertages am 15. Mai von Carcaboso, Albergue Señora Elena nach Jarilla, Hotel Asturias