Der Rucksack ist gepackt und im Hotel deponiert. Ich verabschiede mich in der Kathedrale noch einmal beim Apostel Jakobus. Ein Café con leche im Café „Casino“ schmeckt immer. In der Kathedrale finde ich mich zur Mittagsmesse schon sehr zeitig ein und ergattere so wieder einen guten Platz im Mittelschiff. Das Mittagessen nehmen ich mit Maria und Heimo in einem Gartenrestaurant ein. Dann ist es wieder Zeit für den Abschied für immer. Und für mich beginnt die Zeit des Wartens auf den Abflug. Viel zu früh bin ich am Flughafen. Ich darf fünfzig Euro für den Transport meines Rucksacks nachzahlen, da er zwar das Gewicht, nicht aber die Maße für ein Handgepäck hat. Ich hatte die Dame im Reisebüro so verstanden, dass ich ein Gepäckstück mit maximal zehn Kilo frei habe. Offensichtlich war Handgepäck gemeint. An meinem Englisch lag es nicht. Aber ich gebe zu, auf Spanisch wäre das Missverständnis nicht entstanden, doch das kann ich nicht ausreichend. Ich verbuche die fünfzig Euro als Lehrgeld.
Ich komme mit einem Pilger ins Gespräch, der den Camino Francés viermal gegangen ist und jetzt vom Camino Português kommt. So vergeht die Wartezeit wie im Fluge. Überpünktlich kommen wir in Frankfurt/Hahn an. Bei der Information erfahre ich, dass ein Bus um 0:30 Uhr nach Köln fährt. Ich unterhalte mich mit einer jungen Frau, die zeitweise in Spanien lebt. Ich kann mir ihr gegenüber den alten Spruch nicht verkneifen: „Wo die Liebe hinfällt...“
Die Heilige Pforte
Die Karte meines vierundvierzigsten Pilgertages auf der Vía del la Plata von Santiago de Compostela, Hospedería San Martiño Piñario nach Frankfurt/Hahn