Das Frühstück wird uns pünktlich um 8:00 Uhr auf das Zimmer gebracht. Die Rucksäcke stehen schon zum Abmarsch bereit. Den Weg zum Stand lassen wir uns erklären, fragen uns weiter durch und finden schließlich den ersten Wegweiser. Es geht immer an der Küste entlang. Der Gegenwind lässt jeden Schritt doppelt erscheinen. Wir gehen direkt am Strand entlang, zwängen uns durch die Buhnen, die alle paar hundert Meter ins Meer gehen. Irgendwann kommen wir in Sangatte an und machen in einem Café eine ausgiebige Pause. Dann geht der Weg weg vom Strand, etwas die Hügel neben den Klippen entlang. Endlich bin ich mal schneller auf den Füßen als Michelle. Für sie ist das ein Berg, den wir erklimmen, für mich ein kleiner Hügel. Wir landen in einem Aussichtsrestaurant genau zur Lunchtime und fühlen uns gar nicht deplatziert. Ich kaufe sechs Postkarten und fange an, sie zu schreiben. Ich schaffe in der Mittagspause spielend eine an meine Mutter und je eine an alle fünf Kinder. Dann geht es hoch zur Klippe und immer oben an der Steilküste entlang. Ein wunderbarer Blick auf Meer und Land entschädigt für den starken Gegenwind. Gut, dass unsere Rucksäcke so schwer sind, sonst würden wir weggeweht werden. Zwei Kilometer vor Wissant haben wir genug vom Wind und biegen auf die landein liegende Straße ab. Direkt im ersten Hotel bekommen wir unser Zimmer. Nach dem Pilgerpflichtprogramm machen wir uns auf in den Ort. Die Kirche ist leider geschlossen. Noch ist der Stempel von Canterbury der einzige Kirchenstempel in meinem Pilgerpass. Dafür ist jedes Restaurant und Hotel dokumentiert, genauso wie die Einreise nach Frankreich.
Es folgt eine Unterrichtsstunde in Deutsch, alle Tiere kennt Michelle nun. Und ich bin ja sowieso auf einer Sprachreise: Englisch und Französisch. Das Menü für das Abendessen ist vorzüglich und der Blick in die Dessertkarte macht das Sprachproblem einfach, denn es gibt schöne Bilder.