Die Anreise per Flugzeug ist bequem, aber durch das Umsteigen auf Mallorca eher langweilig zu nennen. In Sevilla steht an der Bushaltestelle in die Stadt eine sehr lange Schlange. Der erste Bus schafft etwas Raum, ich darf auf den zweiten warten. Also stehe ich mir im uncharmanten Flughafen die Beine in den Bauch. Dann ist das Entrümpeln der Papiere angesagt. Was sich an einem Tag so alles ansammeln kann! Im Bus erwische ich noch einen Sitzplatz, zwar entgegen der Fahrtrichtung, aber das ist mir jetzt auch egal. Eine Anfrage beim Busfahrer schafft bezüglich meiner Haltestelle Sicherheit. Ich soll bis zur Endstation fahren. Dort frage ich zwei Taxifahrer nach dem Weg zum Hotel. Sie sind nett, schicken mich aber in die falsche Richtung, was ich jedoch bald merke. Ein Thermometer an einer Farmacia verkündet mir, dass es jetzt noch 31 Grad heiß sind. Einen Motorradfahrer frage ich an einer Ampel vergeblich nach dem Weg. Ein junges Paar, das gerade sein Kind ins Auto verfrachten will, versucht mich auf den rechten Weg zu schicken - zurück zum Busbahnhof! Jetzt habe ich keine Lust mehr aufs Pflastertreten. Das nächste Taxi ist meins. Der Taxifahrer muss sein GPS einschalten. Für fünf Euro bin ich beim Hotel. „Das hätte ich auch gleich haben können“, geht es mir durch den Kopf. Das Hotel ist sehr schön. Ich habe ein ruhiges Zimmer zum Innenhof. Mit einem Stadtplan vom Hotel bewaffnet, mache ich mich ein paar Minuten später auf zur Kathedrale. Die ist leider schon geschlossen. Eine zum Gesamtkomplex gehörende Kirche ist noch offen und ich erwische noch den Schluss einer Messe. Einen Stempel für den Pilgerpass kann ich morgen ab 11:00 Uhr in der Kathedrale bekommen, erklärt man mir im Tourist-Office. Ich streife durch die sehenswerte Stadt und finde ein für meine heutige Stimmung passendes Restaurant für das Abendessen. Agua con gas ist aus, also darf es heute Tonicwater sein.
Mein Stepcounter gibt für heute 11.595 Schritte an – auf jeden Fall genug für den Anreisetag.
Die Kathedrale von Sevilla
Hier die Karte meiner Anreise nach Sevilla (Hotel Casona de San Andrés), dem Startpunkt meiner Pilgerfahrt auf der Via de la Plata
